Kreis-CDU will im Bereich der Wirtschaft aufholen — Neue Wege in der Wirtschaftsförderung gehen
Optimistisch sieht die CDU in Zukunft die wirt-schaftliche Entwicklung des Kreises. Hierbei haben die CDU-Politiker natürlich zur Kenntnis genommen, dass man in diesem Bereich nach dem demographischen Gutachten des Berlin-Instituts noch leicht unter dem Landesdurchschnitt liegt. Kreisvorsitzender Guido Ernst und Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Sundheimer weisen aber darauf hin, dass man besser als die Nachbarkreise abschneidet, die ebenfalls von der Bonn-Berlin-Entscheidung betroffen sind.
Außerdem sehen sich die Christdemokraten durch Maßnahmen wie das IGZ Sinzig und den Innovationspark Rheinland für die Zukunft gut aufgestellt. MdL Walter Wirz, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, erklärt, dass es nicht weiterhelfe, wenn man bei der FDP nur ständig schwarz malt. Es gelte anzupacken und sich nicht der Mitarbeit zu verweigern. Jungen, innovativen Firmen werde im IGZ Starthilfe gegeben und interessierten Firmen stelle man in der Grafschaft, im Brohltal und in Adenau den Raum, den sie benötigen würden. Dieser Weg solle in möglichst allen Gebietskörperschaften fortgesetzt werden.
Zusammen mit Landrat Dr. Jürgen Pföhler weist Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Sundheimer darauf hin, dass wichtige und den Firmen die Arbeit erleichternde Maßnahmen umgesetzt wurden. Als Beispiele werden von ihnen das firmenfreundliche Genehmigungsmanagement der Kreisverwaltung, die Immobilienbörse im Internet und verschiedene Förderprogramme des Kreises genannt. Der Fraktionsvorsitzende erinnert an Interviewäußerungen von Unternehmern aus dem Kreis, die unbürokratische Hilfen für wichtiger als finanzielle Hilfen bezeichneten.
Spitzenkandidat Wilhelm-Josef Sebastian bedauert, dass die kreisweite Wirtschaftsförderungs-GmbH der finanziellen Misere der Gebietskörperschaften zum Opfer fallen musste. Diese Misere hätten aber die Regierungen in Berlin und Mainz zu vertreten, die den Kommunen jeden finanziellen Spielraum rauben würden. Ein aufgeschobenes Projekt sei aber noch kein aufgehobenes, meint der Bundesabgeordnete. Insgesamt möchte die CDU in Zukunft weiter den Mittelstand stärken z.B. durch die Förderung von Standortmarketing, eine mittelstandsfreundliche Vergabepraxis und die frühzeitige Information mittelständischer Unternehmen zu kommunalen Planungen, Projekten und Maßnahmen.
Wirtschaftsförderung und Marketingmaßnahmen können nach Ansicht von Fraktionsgeschäftsführer Michael Schneider aber nicht kirchturmsbezogen gesehen werden. Deshalb wird sich die CDU mit einem Beitritt zur größten Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Rheinland, der Standortmarketing Region Köln/Bonn GmbH aussprechen. Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Sundheimer weist darauf hin, dass im Kreis Ahrweiler daneben aber auch
die enge Zusammenarbeit mit den rheinland-Pfälzischen Nachbarkreisen Mayen/Koblenz, Daun und Neuwied intensiviert werden soll. Konkrete Anknüpfungsmöglichkeiten gibt es beim Vulkanpark, dem Nürburgring und anderen Projekten. Nach Ansicht des Fraktionsvorsitzenden weist die Schrift der IHG zur Kommunalwahl interessante Wege auf und sollte nicht wie bei der FDP auf den Aspekt der Auflösung kommunaler Strukturen hin gesehen werden. Die Auflösung der Bezirksregierungen sei hier kein beispielgebendes Modell gewesen.