Infobesuch beim Bunten Kreis Rheinland — Inka und Ralph Orth informieren die MdL Horst Gies und Guido Ernst über ihre Arbeit
Wenn plötzlich alles anders wird’, so lautet der Titel der Infobroschüre des Bunten Kreises Rheinland, in dem es um schwerkranke Kinder geht. Inka Orth und Ihr Mann Ralph informierten die beiden Landtagsabgeordneten Guido Ernst und Horst Gies über die Arbeit des Bunten Kreises. Der Kreis trägt dazu bei, das Thema ’schwerkranke Kinder’ kein Tabu-Thema bleibt, denn immer noch verschließen viele Menschen die Augen vor dieser Problematik oder schieben sie weit von sich. Damit, so Inka Orth, ist den betroffenen Familien natürlich nicht geholfen, ganz im Gegenteil. Sie können vor ihrem Schicksal nicht davonlaufen, sie müssen sich ihrem veränderten Leben und den Tatsachen stellen.
Der Bunte Kreis Rheinland kümmert sich seit nun mehr 11 Jahren um die betroffenen Kinder und Jugendlichen und vor allem deren Familien und sorgen dafür, dass das Leben weitergehen kann und sie nicht unter der starken Belastung zusammen- oder gar auseinanderbrechen. Dies geschieht neben der ehrenamtlichen Arbeit mit einem professionellen Team aus mittlerweile 20 Krankenschwestern, 4 Sozialpädagogen, 2 Psychologen und Ärzten. An fünf Standorten, so Ralph Orth, in Köln, St. Augustin, Bonn und Koblenz betreuen und begleiten diese die Familien in direkter Anbindung an die Kinderkliniken. Sie leisten sozialmedizinische Nachsorge bei Krebs, chronisch und schwerkranken Kindern und Jugendlichen sowie Frühgeborenen und sie helfen, mit den medizinischen und psychosozialen Belastungen zu leben.
Da nur 60 Prozent der Aufwendungen des Bunten Kreises von der Krankenkasse erstattet werden, ist der Verein auf die finanzielle Unterstützung von Freunden, Förderern und Sponsoren angewiesen. Allein in einem Jahr werden ca. 300 Familien in einem komplett veränderten Alltag begleitet, mit steigender Zahl der Betroffenen, da die Krankheitsbilder immer komplexer werden.
Gies und Ernst zeigten sich beeindruckt von der ehrenamtlichen Arbeit der Eheleute Orth, die den beiden Abgeordneten ein Konzept 365° für Wohn- und Trainingsgemeinschaft für Intensivpflichtige Kinder und Jugendliche und deren Eltern vorstellen konnte. Hier geht es besonders darum, außerklinische Intensivversorgung, insbesondere im Hinblick auf Beatmung wohnortnah sicherzustellen. So mussten die beiden Abgeordneten auch erfahren, dass es durchaus Familien gibt, die rund um die Uhr von einer ‘fremden Pflegekraft’ betreut werden und somit natürlich auch die Privatsphäre enorm beeinflusst ist. Ziel ist es hier, eine Wohn- und Trainingsgemeinschaft aufzubauen, um vor allen Dingen den Eltern und der Familie in einer Phase der Erschöpfung und Überforderung wieder Kraft, Lebensfreude und Zuversicht geben zu können. Bereits seit Februar liegt dieses Konzept dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung vor, wurde aber leider bis zum heutigen Zeitpunkt nicht weiter bearbeitet. In einem Brief an die Sozialministerin haben sich nun die Abgeordneten im Sinne der Betroffenen für dieses Projekt und das Fortkommen eingesetzt und zeigten sich hoch beeindruckt vom ehrenamtlichen Einsatz des Bunten Kreises Rheinland.