Ministerin beantwortet Fragen nach Schülern ohne Abschluss im Kreis Ahrweiler
Detailliert hat Bildungsministerin Stefanie Hubig die Fragen der CDU-Abgeordneten aus dem Ahrkreis Guido Ernst und Horst Gies zu den Schülerinnen und Schülern ohne Abschluss beantwortet. Die Abgeordneten hatten kritisiert, dass die Jugendlichen ohne Schulabschluss in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren überproportional gestiegen seien und sich dabei auf eine kürzlich veröffentlichte Studie der Caritas zu den Schulabbrechern in Deutschland berufen.
In Rheinland-Pfalz lag die Quote der Abbrecher inzwischen bei 6,4% und damit über dem Bundesdurchschnitt. Horst Gies und Guido Ernst wollten nun die neuen Zahlen aus ihrem Wahlkreis Ahrweiler wissen und fragten auch nach den Zahlen bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund und nach dem Unterschied bei den Geschlechtern in dieser Frage. Darüber hinaus verlangten sie Auskunft darüber, wie das Land diesem Problem begegnen wolle.
In ihrem Schreiben stellte Ministerin Hubig klar, dass in diesen Zahlen natürlich auch die Schülerinnen und Schüler geführt wurden, die mit Förderschwerpunkt Lernen oder Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung gefördert werden. Das ist, so die Abgeordneten, aber auch in anderen Bundesländern so. Erfreulich war, berichten Guido Ernst und Horst Gies, dass im Ahrkreis, nach dem Schreiben des Ministeriums, der Anteil der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss in 2015/16 nur bei 2,4% lag. Das ist noch weniger als in 2011/12, wo er mit 3,3% angegeben wird. Auch gegenüber der Caritasstudie, die für 2015 im Kreis Ahrweiler den Wert 4,07 feststellt, wäre das eine Verbesserung. Die Abgeordneten führen das neben dem Arbeitseinsatz der Schülerinnen und Schüler im Landkreis Ahrweiler auf die gute Schullandschaft und das besondere Bemühen der Lehrerinnen und Lehrer zurück, denen aber auch gute Arbeitsbedingungen durch optimal ausgestattete Schulen geboten würden. Hierzu bemerkt auch der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kreistag Karl-Heinz Sundheimer, dass der Kreis inzwischen etwa 120 Millionen in seine dreizehn Kreisschulen investiert hat. „Auch in diesem Jahr stehen wieder 3 Millionen im Haushaltsplan. Er dankt für diesen schul‑, bildungs- und jugendfreundlichen Ansatz noch einmal Landrat Dr. Jürgen Pföhler, aber auch allen Fraktionen, die diese Politik im Kreistag mittragen.
Zu den weiteren Fragen der Abgeordneten Horst Gies und Guido Ernst zeigt das Schreiben von Ministerin Hubig noch auf, dass tatsächlich mehr Jungen als Mädchen ohne Schulabschluss bleiben, dass die Zahl der Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei 24,2 Prozent der Gesamtzahl der Abbrecher und damit höher als in den letzten Jahren liegt und auch die Abschlüsse der Migrantinnen und Migranten eher beim Berufsreife- und qualifiziertem Sekundarabschluss1 als bei der Fachhochschulreife oder der allgemeinen Hochschulreife festzustellen ist.
Zur Frage der MdL Guido Ernst und Horst Gies, wie das Land dem Problem der steigenden Schulabbrecherzahl besonders bei Migrantinnen und Migranten begegnen will verweist Ministerin Hubig auf Förderunterricht für Jugendliche mit Migrationshintergrund, auf eine Landesinitiative „Profil AC“, die allerdings erst an 40 Schulen seit 2016 läuft und die Maßnahme „Keiner ohne Abschluss“, die es schon seit einigen Jahren gibt. „Leider erreichen diese Maßnahmen aber landesweit noch nicht das angestrebte Ziel. Vielleicht muss das Land den Kommunen mehr Mittel überlassen, ihre Schulen besser auszustatten, wie es der Kreis Ahrweiler mit seinen begrenzten Mitteln tut“, erklären hierzu die Abgeordneten Horst Gies und Guido Ernst.