Defizite in der medizinischen Versorgung verlangen stärkeres eigenes Engagement des Kreises Ahrweiler: CDU-Kreistagsfraktion will eigenen Ausschuss für Gesundheit
Die CDU-Fraktion im Kreistag hat einen Antrag gestellt, in der kommenden Wahlperiode des Kreistages einen neuen Ausschuss einzurichten, der sich permanent und mit besonderer Aufmerksamkeit der medizinischen Versorgung annimmt und neben der Identifizierung und Analyse drohender Versorgungsprobleme vorausschauend eigene Lösungsvorschläge erarbeitet. Wie die vergangenen Jahre gezeigt hätten, so der Fraktionsvorsitzende Michael Korden, gebe es auch im Kreis Ahrweiler immer mehr Defizite in der medizinischen Versorgung. Beispielhaft genannt werden die Schließung des Krankenhauses St. Josef in Adenau sowie die Schließung der stationären Gynäkologie und Geburtshilfe am Marienhaus Klinikum in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Daneben hätten zahlreiche Fachärzte ohne einen Nachfolger ihre Praxen in Städten und Ortsgemeinden im Kreis Ahrweiler geschlossen. Auch bei der hausärztlichen Versorgung werde es, so Korden weiter, absehbar durch den demografischen Wandel insbesondere im ländlichen Raum zu Problemen bei der Sicherstellung einer flächendeckenden wohnortnahen Versorgung kommen.
Bereits in der vergangenen Wahlperiode habe sich der Kreistag mit diesen Themen auseinandergesetzt und eigene Initiativen auf den Weg gebracht. In diesem eigenen Fachausschusses sollen neben Gesundheit auch die themenverwandten und häufig zusammenhängenden Fragestellungen des Demografischen Wandels und soziale Angelegenheiten zusammen beraten werden. Die Einrichtung des neuen Ausschusses „Gesundheit, Soziales und Demographischer Wandel“ soll als Arbeitsauftrag für die neue Wahlperiode eine Schwerpunktsetzung in den genannten Arbeitsfeldern signalisieren und den erforderlichen Beratungen eine organisatorische Struktur geben.
Leider, so Korden, seien die eigentlich originär zuständigen übergeordneten bundes- und landespolitischen Beratungs- und Entscheidungsstrukturen sowie solche der ärztlichen Selbstverwaltung zunehmend nicht in der Lage, die perspektivisch erforderlichen Schritte rechtzeitig einzuleiten bzw. Rahmenbedingungen für ein sich selbst tragendes System zu gewährleisten. Aus Sicht der CDU-Fraktion drängt es sich daher auf, sich stärker selbst und frühzeitig vor Ort mit diesen herausfordernden Entwicklungen in der medizinischen Versorgung auseinanderzusetzen.