Zu viele befristete Vertretungsverträge an den Schulen im Landkreis — 22 Lehrkräfte bereits seit zwei Jahren in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis
Zu Beginn der Sommerferien berichteten die Zeitungen, dass Tausende von Lehrern in der Bundesrepublik nur befristete Vertretungsverträge erhalten. Eine Praxis, die auch in Rheinland-Pfalz seit Jahren üblich ist und die MdL Guido Ernst, als Vorsitzender des Bildungsausschusses im Landtag, und die bildungspolitische Pressesprecherin der CDU Bettina Dickes zum Anlass nahmen nach der Zahl dieser Verträge in Rheinland-Pfalz zu fragen.
Guido Ernst betont in diesem Zusammenhang, dass er die Notwendigkeit von Vertretungsverträgen für kurzfristig auftretenden Unterrichtsbedarf im längeren Krankheitsfall etc. einsieht, dass ihm aber die Zahlen zu hoch erscheinen. Das Bildungsministerium hatte den Abgeordneten nämlich geantwortet, dass Vertretungsverträge im Umfang von 1.498 Lehrerstellen in Vollzeit bestanden. Diese waren bis zum Ende des Schuljahres befristet. Darüber hinaus gab es 752 Vertretungsverträge, die über die Sommerferien hinaus liefen.
Die beiden CDU Abgeordneten aus dem Ahrkreis Guido Ernst und Horst Gies wollten es dann aber genauer wissen und fragten nach den Zahlen für den Kreis Ahrweiler. Dabei ergab die Antwort des Ministeriums, dass zum Stichtag 21. Juli immerhin 56 Vertretungskräfte an den Schulen im Ahrkreis tätig waren, deren Verträge zum Beginn der Sommerferien ausliefen. Diese Personen ersetzten ca. 40 Vollzeitlehrerinnen und-lehrer. Nur bei 8 Lehrpersonen ging der Vertretungsvertrag über die Sommerferien hinaus. Das erscheint den Abgeordneten als Missverhältnis, wenn man die Zahlen für das ganze Land in Bezug setzt, wo das Verhältnis der auslaufenden zu den fortgeführten Verträgen etwa bei zwei Drittel zu einem Drittel liegt.
Zusätzlich gibt das Ministerium an, dass 22 Lehrkräfte bereits seit zwei Jahren in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis stehen, 5 Lehrkräfte schon seit drei Jahren. Zumindest in diesen Fällen müsste nach Meinung von Guido Ernst und Horst Gies geprüft werden, ob hier nicht die Einstellung von Lehrerinnen und Lehrern notwendig wäre.
Guido Ernst weist auch darauf hin, dass gerade die jetzt auf die Schulen zukommenden Flüchtlingskinder besondere Maßnahmen im pädagogischen Bereich erfordern. Das heiße dann auch eine personelle Verstärkung. In diesem Zusammenhang erklären die beiden Abgeordneten, dass ihnen bekannt ist, dass der von der Landesregierung immer wieder angesprochene Vertretungspool, der für kurzfristigen Vertretungsbedarf geschaffen wurde, nicht helfen kann, da die Lehrerinnen und Lehrer aus diesem Pool meist längerfristig an eine Schule gebunden und fest eingeplant sind.