Kleine Grundschulen im Kreis sollen erhalten bleiben
Auf Einladung der beiden Landtagsabgeordneten im Kreis Horst Gies und Guido Ernst trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen Schulen und Gemeinden im Rathaussaal der Verbandsgemeinde Adenau. Der Hausherr, Verbandsbürgermeister Guido Nisius, hatte die Räumlichkeit gerne zur Verfügung gestellt, da in seiner Verbandsgemeinde 2 Schulen auf der Liste stehen, die nach den Leitlinien der Landesregierung überprüft werden sollen. Ebenfalls zum Gespräch hatten sich der Vorsitzende der Kreistagsfraktion Karl-Heinz Sundheimer, der lange in Adenau als Schulleiter der Realschule plus gearbeitet hat, und der Vorsitzende der CDU Fraktion im Verbandsgemeinderat Adenau Torsten Raths eingefunden. Gekommen waren Vertreter der Schulen und Ortsgemeinden aus Berg, Reifferscheid und Wershofen, teilweise auch die Schulleitungen, Elternbeiräte und Ortsbürgermeister bzw. Beigeordnete der Gemeinden.
CDU-MdL Horst Gies begrüßte die Anwesenden und machte in seinen einführenden Worten deutlich, dass es insgesamt darum gehen muss, den ländlichen Raum lebenswert zu erhalten und deshalb auch die Strukturen dort zu stärken. Schulen gehörten dort unbedingt dazu. Dieser Ansicht waren auch alle Anwesenden, die völlig darin übereinstimmten, dass die kleinen Grundschulen erhalten werden müssten. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag, Guido Ernst, sah das auch so und versprach, sich für dieses Anliegen einzusetzen. Die Leitlinien seien ja vorerst ein Entwurf, zu dem bis Ende Februar noch Vorschläge gemacht werden könnten. Dann sollte nach den Äußerungen der Ministerin ab dem Frühjahr nach diesen Leitlinien überprüft werden und anschließend hätten die Schulträger 6 Monate Zeit, ein Konzept zur Stärkung ihrer Grundschulen vorzulegen, um es dann mit der Schulaufsicht zu diskutieren. Das heiße man sei dann bereits im nächsten Schuljahr, so dass keine Grundschule schon zum Sommer mit ihrer Schließung rechnen müsse, wenn der Schulträger das nicht wolle.
Bürgermeister Nisius betonte zu diesem Punkt, dass die VG Adenau zu ihren Grundschulen weiterhin stehe. Dies ist auch so in der VG Altenahr wie die Beigeordnete Frau Ingrid Näkel-Surges ausführte. Alle anwesenden Ortsbürgermeister und Beigeordneten der Ortsgemeinden stimmten hierin überein. Im Kreis Ahrweiler sieht es momentan also gut mit der Unterstützung der kleinen Grundschulen aus und der Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Karl-Heinz Sundheimer ist der Meinung, dass dies auch mit den Kriterien der Leitlinien durchaus umsetzbar sei. Er bat die Landespolitiker, sich noch dafür einzusetzen, dass, wie in den Leitlinien für die Realschulen plus, noch der Punkt strukturelle Bedeutung für die Ortsgemeinden eingefügt würde. Hierauf wiesen nämlich viele der anwesenden Eltern‑, Gemeinde- und Schulvertreter hin. Die Schule sei wichtig für die Identität und die Zukunft der Ortsgemeinden. Wenn man den ländlichen Raum stärken wolle, könne man ihn nicht in allen Institutionen und Organisationen zurückbauen.
Den Eltern war wichtig deutlich zu machen, dass auch die jahrgangsübergreifenden Klassen eben kleine Klassen seien, die durchaus gute individuelle Lernmöglichkeiten böten. Die Schule und Gemeinde Wassenach hatte man bei der Einladung zur Veranstaltung nicht berücksichtigt, da schon das Land hier Möglichkeiten der zukünftigen Entwicklung sieht. Das Gleiche treffe auf die Schule in Wershofen zu, führte Schulleiter Manfred Hoffmann aus und konnte dies durch Zahlen belegen, so dass hier wohl keine Probleme entstehen werden. Für die Vischelbachtalschule in Berg könnte die Bestimmung der Leitlinien herangezogen werden, dass der Schulweg mit dem Bus zur nächsten Grundschule mehr als 30 Minuten betragen würde, so dass auch diese Schule bestehen bliebe. Darauf wies der Bürgermeister von Berg Erwin Kessel hin.
Bei der Grundschule Reifferscheid käme wohl, nach Meinung der Elternvertreter und der politisch Beteiligten, die noch stärkere Zusammenarbeit mit einer Grundschule in Nachbarschaft, etwa Antweiler, in Form einer dislozierten Schule in Betracht. Bürgermeister Mike Henneberger von Reifferscheid führte aus, dass es bisher immer gelungen sei, die Schule wie auch den Kindergarten im Ort zu erhalten. Er geht davon aus, dass dies auch diesmal gelingt und bat nur darum, auch die anderen politischen Parteien bei diesem Unterstützungsprozess zu beteiligen. Dies sagten Herr Sundheimer für den Kreistag und Herr Nisius sowie Herr Raths für den Verbandsgemeinderat zu. Die CDU-Landtagsabgeordneten Horst Gies und Guido Ernst versprachen die Ergebnisse mit nach Mainz zu nehmen, so dass die Geschicke der kleinen Schulen auf allen Ebenen jetzt unterstützt werden. Es müsse bei dem Grundsatz „kurze Beine, kurze Wege“ bleiben.