CDU sorgt sich um Förderschule Wimbach: Reform der Landesregierung bedroht kleine Standorte
In Sorge um die Förderschule in Wimbach trafen sich kürzlich Vertreter der CDU aus der Verbandsgemeinde Adenau mit Verena Ehrmann, der stellvertretenden Schulleiterin der Don-Bosco Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler am Standort in Wimbach. Seit der Fusion im Jahr 2015 gehört die Förderschule in Wimbach als Außenstelle für die Schülerinnen und Schüler aus dem Westen des Kreises Ahrweiler zur Don-Bosco Schule.
Anlass des Gespräches war die zum nächsten Schuljahr geltende Förderschulreform der Landesregierung. Danach werden Erstklässler auch bei bestehendem Förderbedarf zunächst ihre Schullaufbahn in der normalen Regelgrundschule starten und dürfen erst bei bestätigtem besonderen Förderbedarf „Lernen“ frühestens zum zweiten Schuljahr in eine Förderschule wechseln. Diese neue Maßgabe hatte bereits im Gesetzgebungsverfahren und im Vorfeld der Einführung für strittige Diskussionen geführt. Michael Korden, Udo Stratmann und Christof Wehren von der örtlichen CDU sehen die Reform ebenfalls sehr kritisch und glauben nicht, dass man den Kindern mit einem zum Zeitpunkt der Einschulung bereits erkennbaren besonderem Förderbedarf hiermit einen Gefallen tut. Erste Negativerlebnisse durch schulische Probleme seien vorgezeichnet und könnten sich belastend auf den Start und die weitere Schullaufbahn auswirken. Die beste individuelle Förderung solle besser, wie bisher, im Einzelfall geprüft und dem Willen der Eltern entsprechend flexibel festgestellt werden, so Udo Stratmann, selbst viele Jahre Förderschulrektor an der Schule in Wimbach und Christof Wehren, Lehrer am Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau.
Der Vorsitzende der CDU in der Verbandsgemeinde Adenau, Michael Korden, betonte, dass als unerwünschte Nebenwirkung dieser Reform, der Schulstandort Wimbach als kleine Außenstelle der Don-Bosco-Schule in seiner Existenz bedroht ist. Trotz stabiler Schülerzahlen wird das Wegbrechen der Erstklässler und der zu erwartende absolute Rückgang der Anzahl der Förderschüler zu einer Schwächung aller Förderschulen führen. Dies hätte zur Folge, dass die Kinder von Eltern, die auch nach der Förderschulreform eine Förderschule für ihre Kinder noch für die besser geeignet Schule halten, unweigerlich weite Wege und Zeiten für die Fahrt zur Schule nach Bad Neuenahr-Ahrweiler verbunden sind. Neben der Einschränkung der Wahlmöglichkeit für eine bestmögliche individuelle Förderung von besonders förderbedürftigen Schülern drohe mit der Schließung der Förderschule in Wimbach ein weiterer Wegfall von Infrastruktur im auch ansonsten bereits häufig benachteiligtem ländlichen Raum. Korden und Stratmann wollen sich als Vertreter der Region im Kreistag, der die Schulträgerschaft für die Förderschulen hat, in den Kreisgremien daher weiterhin besonderes für den Erhalt der Außenstelle in Wimbach einsetzen.